- Schriftgießerei
- Schrift|gie|ße|rei 〈f. 18〉I 〈unz.〉 Herstellung der Buchdrucklettern aus MetallII 〈zählb.〉 Werkstatt dafür
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Schrịft|gie|ße|rei, die:Betrieb der grafischen Industrie, in dem Drucktypen aus Metall gegossen werden.* * *
Schriftgießerei,Betrieb für die Herstellung (das Gießen) des Setzmaterials für den Handsatz aus Bleilegierungen. Gegossen werden Einzelbuchstaben (Lettern, Drucktypen) der Druckschriften sowie Blind- und Ziermaterial. Die Gießformen (Matrizen) werden, ausgehend von Originalstempeln (Patrizen) oder direkt, nach drei Verfahren hergestellt: Beim Stempelschneiden wird zunächst das Buchstabenbild mit einer Radiernadel spiegelverkehrt auf die sauber geschliffene Stirnfläche eines Stahlstempels gezeichnet und dann mit einem Stahlstichel herausgearbeitet. Der Stahlstempel wird gehärtet und in ein prismatisches Kupferstück abgepresst. Beim galvanischen Verfahren (Zeugschnitt) wird das Original in einem Block aus Letternmetall erhaben eingeschnitten, diese Patrize galvanisch vernickelt. Die Nickelform wird in einen Zinkblock eingegossen, der die Matrize bildet. Beim Matrizenbohren wird die Gussform (Matrize) unmittelbar durch Fräsen (Bohren) des Buchstabenbildes aus einem Metallblock auf der Schriftbohrmaschine hergestellt. - Durch die fast vollständige Ablösung des Bleisatzes durch den Lichtsatz haben die Schriftgießereien ihre Bedeutung verloren. Die Druckschriften werden aus den jeweiligen Schriftbibliotheken als Schriftbildträger (»Fonts«) für Fotosatz oder als digitalisierte Fonts für den Lichtsatz angeboten.* * *
Schrịft|gie|ße|rei, die: Betrieb der grafischen Industrie, in dem Drucktypen aus Metall gegossen werden.
Universal-Lexikon. 2012.